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Handchirurgie

Unsere Hände sind im Dauereinsatz. Bewusst und unbewusst führen wir tausende Handgriffe am Tag durch. Dies bemerken wir eigentlich erst, wenn wir eine schmerzhafte Einschränkung im Bereich der Hand erleiden, die eine sonst selbstverständliche Bewegung einschränkt oder unmöglich macht. 

Die Hand ist ein sehr komplexes Gebilde, in welchem sich viele Muskeln, Nerven, Sehnen, Bänder, Knochen und Gelenke auf einem sehr, sehr kleinen Raum vereinen. Die Behandlung von Erkrankungen und Verletzungen im Bereich der Hand erfordert sowohl sehr viel Erfahrung als auch die umfassende Kenntnis der Erkrankungen, die im Handbereich auftreten können. Nur so kann die richtige Diagnose gestellt werden. Bei der operativen Therapie ist ein besonderes Geschick erforderlich, um die bestehenden Probleme zu beseitigen. 

Die Handchirurgie umfasst eine eigene Weiterbildung und mündet dann in einer entsprechenden, extra durchzuführenden Prüfung für Handchirurgie.

Seit vielen Jahren beschäftigen wir uns intensiv mit dem Thema Handchirurgie und führen in unserer Klinik im Jahr etwa 1.200 bis 1.500 handchirurgische Eingriffe durch. Im Folgenden erläutern wir Krankheitsbilder sowie unsere diagnostischen und chirurgischen Möglichkeiten.

Ringbandstenose („Schnappfinger”)

Bei dem sogenannten „Schnappfinger“, auch schnellender Finger oder Ringbandstenose genannt, handelt es sich um eine Einengung der Beugesehnen durch die als Führung dienenden Ringbänder. Bei dem Versuch, einen Langfinger oder aber auch den Daumen nach dem Beugen wieder zu strecken, kommt es zum Hängenbleiben des betroffenen Fingers. Nach Überwinden eines Widerstandes schnappt der Finger anschließend wieder in die Streckstellung zurück. Die Beugesehnen der Finger werden durch Führungsbänder gehalten, die mit den Abkürzungen A1 bis A5 bezeichnet werden. Ursache für den schnellenden Finger ist eigentlich immer eine Einengung der Beugesehne in Höhe der Grundgelenke, dort wo das A1-Ringband sitzt.

Die Diagnose einer solchen Fehlbildung kann klinisch durch das typische Schnellen oder Schnappen des Fingers gestellt werden. In der Regel besteht ein Druckschmerz beugeseitig auf Höhe des Grundgelenkes und eine Verdickung des Ringbandes kann getastet werden. 

Bei einer operativen Versorgung wird das A1-Ringband über einen etwa 2 bis 3 Zentimeter langen Hautschnitt unterhalb des Grundgelenks dargestellt und entsprechend längs gespalten. Meistens sind die darunter liegenden Beugesehnen leicht verklebt und es findet sich um die Beugesehnen herum ein entzündliches Sehnengleitgewebe. Die Verklebungen werden operativ gelöst und das verklebte Sehnengleitgewebe entfernt. Nachfolgend können die Beugesehnen wieder problemlos ohne die Schnappphänomene gleiten. Die Finger können und sollen unmittelbar nach der Operation wieder frei bewegt werden. Eine neuerliche Verklebung tritt dann nicht ein. 

Die Operation kann ambulant unter lokaler Betäubung durchgeführt werden. Die Fäden werden etwa 12 bis 14 Tage nach der Operation entfernt. 

Die ersten Tage wird ein leichter Kompressionsverband getragen. Die Finger dürfen sofort bewegt und benutzt werden. Mit einer Schwellung und leichten Druckschmerzhaftigkeit im Operationsareal ist etwa 4 Wochen lang zu rechnen. Die Erfolgsrate der Operation ist ausgesprochen hoch und nahezu immer kann Beschwerdefreiheit erzielt werden. 

Da es sich um eine sehr häufige Erkrankung handelt und wir eine lange handchirurgische Tradition in unserer Klinik haben, führen wir den Eingriff etwa 300 bis 500 mal pro Jahr durch.

Karpaltunnelsyndrom

Beim Karpaltunnelsyndrom handelt es sich um eine krankhafte Einengung des Nervus medianus im sogenannten Karpaltunnel, der sich auf Höhe des Handgelenks befindet. Durch diesen Karpaltunnel ziehen nicht nur der Nervus medianus, sondern auch die gesamten Beugesehnen, deren muskulärer Ursprung am Unterarm ist. Kommt es zu einer Verdickung der Strukturen im Karpaltunnel oder aber zu einer Verdickung des Karpaltunnels selbst, kann der Kanal zu eng sein und es kommt zu einem entsprechenden Druck auf den Nerven und dann zu entsprechenden Beschwerden. Im Nerv selber verlaufen Schmerzfasern, Fasern für das Gefühl in der Hand und auch motorische Fasern, also Fasern die für die Bewegung im Bereich der Hand verantwortlich sind. Typische Beschwerden bei entsprechendem Druck auf den Nervus medianus im Karpaltunnel sind häufig nächtlich auftretende Schmerzen und Missempfindungen im Bereich vor allem des Daumens, Zeigefingers und mittleren Fingers, welche aber auch in den ganzen Arm ausstrahlen können. Zusätzlich zum typischen Beschwerdebild mit Missempfindungen zeigt sich u. a. eine zunehmende Schwäche der Handmuskulatur mit ggf. zunehmender Verminderung der betroffenen Muskulatur sowie Kraftlosigkeit vor allem im Bereich des Daumens. Häufig können die Beschwerden durch leichtes Beklopfen des Bereichs über dem Karpaltunnel ausgelöst werden. Auch eine starke Beugung oder Überstreckung im Bereich des Handgelenkes kann diese Missempfindungen hervorrufen. 

Eine neurologische Untersuchung mit Messung der Nervenleitgeschwindigkeit sollte die körperliche Untersuchung ergänzen. Hiermit kann dann das Vorliegen eines Karpaltunnelsyndroms bewiesen werden und auch eine mögliche andere Ursache für derartige Missempfindungen, z. B. ein Bandscheibenvorfall im Bereich der Halswirbelsäule, ausgeschlossen werden. Typischerweise ist beim Vorliegen eines Karpaltunnelsyndroms die Nervenleitgeschwindigkeit des entsprechenden Nerven gemindert, da die Einengung einen entsprechenden Druck auf den Nerven ausübt und dadurch die entsprechenden nervalen Informationen nicht mehr so schnell weitergeleitet werden können. 

Ein konservativer, also nicht operativer Behandlungsansatz kann im Anfangsstadium der Erkrankung versucht werden. Es werden dann spezielle Lagerungsschienen insbesondere nachts getragen und dies kann durchaus die Beschwerdesymptomatik wieder bessern oder die Symptomatik kann sich sogar komplett zurückbilden. 

Zeigt die konservative Behandlung jedoch keinen oder nur einen unzureichenden Erfolg, sollte eine operative Spaltung des Karpaltunnels durchgeführt werden. Wir führen diesen Eingriff in unserer Klinik offenchirurgisch durch, da nur durch dieses Verfahren der Karpaltunnel mit seinen relevanten Strukturen komplett dargestellt werden kann. Oftmals zeigen sich im Karpaltunnel zusätzlich stark verklebte und verdickte Beugesehnen mit einer entsprechenden Entzündungsreaktion um die Sehnen herum. Dann wird nicht nur der Karpaltunnel gespalten, sondern auch eine Lösung der Verklebung der Beugesehnen durchgeführt und das entzündliche veränderte Sehnengleitgewebe entfernt. Die Schnittlänge beträgt trotz des offenen Vorgehens nur etwa 3 Zentimeter. 

Zusätzlich kann auch der Nerv selber an den Beugesehnen verklebt sein und um den Nerv herum können starke entzündliche Veränderungen zu verzeichnen sein. In diesem Fall wird auch der Nerv quasi von den Beugesehnen gelöst und das entzündete Gewebe um den Nerv entfernt. Der Eingriff erfolgt bei uns immer in mikrochirurgischer Technik, d.h. unter Verwendung spezieller Lupenbrillen, um eben möglichst exakt und genau am Nerv präparieren zu können. 
Die Operation führen wir etwa 300 bis 500 Mal im Jahr durch. Da es sich um ein mechanisches Druckproblem an einem Nerv handelt, ist nach Auflösung dieser Drucksituation mit einer Regeneration des Nervs zu rechnen. Dementsprechend hoch ist die Erfolgsrate bei der operativen Karpaltunnelspaltung. 

Die einliegenden Fäden werden nach 12 bis 14 Tagen entfernt. Eine spezielle Ruhigstellung ist nicht erforderlich. Die Hand kann im Prinzip nach einigen Tagen wieder im Alltag normal eingesetzt werden. Je nach Ausprägung des Karpaltunnelsyndroms erholt sich der Nerv innerhalb einiger Tage bis Wochen oder aber auch Monaten. 

Rhizarthrose

Unter einer Rhizarthrose versteht man einen Gelenkverschleiß im Daumensattelgelenk. Das Daumensattelgelenk verbindet den ersten Mittelhandknochen mit der Handwurzelreihe. Die Rhizarthrose ist die häufigste Arthrose im Bereich der Hand. Es treten vor allem Beschwerden bei Greif- und Drehbewegungen auf. Solche Bewegungen sind zum Beispiel nötig, um einen Schlüssel im Schloss zu drehen oder den Deckel einer Flasche zu öffnen. Die Beweglichkeit im Daumensattelgelenk nimmt mit zunehmender Arthrose ab und die Kraft für die oben genannten Tätigkeiten nimmt auch ab. Oftmals geht die Arthrose auch mit dem Gefühl einer Instabilität im Daumensattelgelenk einher. 

Die Ursache einer solchen Rhizarthrose bleibt in den meisten Fällen ungeklärt. Wir sprechen dann von einer primären Arthrose. Auffallend ist jedoch eine Zunahme von Rhizarthrosen bei Frauen nach den Wechseljahren. Möglicherweise spielen auch hormonelle Faktoren für die Ausbildung einer Rhizarthrose eine Rolle. 

Die Erkrankung kann sich auch infolge eines schlecht verheilten Knochenbruchs in dieser Region ausbilden. Auch Erkrankungen wie die rheumatoide Arthritis oder aber eine mechanische Überbelastung können eine Rhizarthrose auslösen. 

Sollten konservativen Maßnahmen nicht helfen, kommt nur eine Operation in Betracht. Die Therapiemaßnahmen müssen konservativ individuell geplant werden. Dabei ist das Ausmaß des Gelenkverschleißes und der Schweregrad der Beschwerden zu berücksichtigen. Um das erkrankte Daumensattelgelenk zu stabilisieren und gleichzeitig zu entlasten, kann man zum Beispiel eine Schiene tragen. Gegen die Schmerzen bei der Arthrose werden oftmals antientzündliche Schmerzmittel verabreicht. Diese können als Tablette eingenommen werden aber auch lokal als Salbe vor Ort angewendet werden. Auch kann das antientzündliche Medikament Kortison direkt in das Gelenk injiziert werden. Es wirkt stark entzündungshemmend, kann aber nur kurzzeitig verabreicht werden. Additiv kann eine Ergotherapie und Elektrotherapie erwogen werden. 

Im fortgeschrittenen Rhizarthrosestadium helfen konservative Therapiemaßnahmen oftmals nicht mehr und es sollte eine entsprechende Operation durchgeführt werden. Hierbei hat sich die sogenannte Resektionsarthroplastik etabliert. Hierbei wird das Os trapezium entfernt und der Daumen für etwa 4 bis 5 Wochen nach der Operation in einer sogenannten Daumenmittelhandhülse ruhiggestellt. Hierdurch kann das umliegende Gewebe vernarben und der Daumenmittelhandknochen steht danach in entsprechender Distanz zum Kahnbein und es kommt eben nicht mehr zu einem arthrotischen Reiben von Knochen aufeinander. Durch diese Maßnahme nimmt die Griffkraft im Vergleich zur Situation vor der Operation wieder erheblich zu und es sind nachfolgend keine Schmerzen mehr zu verzeichnen. 

Die Operation ist sehr erfolgreich und ermöglicht den Patienten wieder einen schmerzfreien und kraftvollen Einsatz der Hand. Der Eingriff wird bei uns etwa 150 bis 200 Mal im Jahr durchgeführt. Alternativ kann die Implantation einer Daumensattelgelenksprothese erwogen werden. Die Ergebnisse der Prothetik sind jedoch in der Literatur ernüchternd und wir raten eher nicht zu einem solchen Verfahren. Insbesondere bei noch aktiven und handwerklich tätigen Patienten sollte das Verfahren abgelehnt werden. In Betracht gezogen werden kann es beim sehr alten Menschen, der die Hand nur noch sehr wenig einsetzt. 

Goldstandard in der Behandlung ist jedoch die sogenannte Resektionsarthroplastik. 

Morbus Dupuytren

Beim Morbus Dupuytren handelt es sich um eine strang- und knotenartige Veränderung, die die Hohlhand betrifft und die von der soenannten Palmaraponeurose, d. h. einer bindegewebigen Platte in der Hohlhand ausgeht. Die Ursache dieser Erkrankung ist nicht bekannt, eine genetische Disposition scheint vorhanden. Männer sind deutlich häufiger betroffen als Frauen. 
Der Verlauf der Erkrankung ist individuell sehr unterschiedlich. Häufig kommt es im Verlauf von Jahren zunehmend zur Strangbildung im Bereich der Hohlhand unter Beteiligung der Finger. Im weiteren Verlauf der Erkrankung können die betroffenen Finger immer schlechter gestreckt werden. Eine Stadieneinteilung der Erkrankung erfolgt entsprechend dem Streckdefizit. Dabei wird der Grad des Streckdefizits aller Gelenke eines betroffenen Fingers addiert. Vier verschiedene Stadien werden dann unterschieden, wobei im Stadium I nur ein Streckdefizit bis maximal 45 Grad zu verzeichnen ist. Im Stadium II besteht dann schon eine insgesamt um bis 90 Grad eingeschränkte Streckfähigkeit, im Stadium III ist die Streckfähigkeit dann bis 135 Grad eingeschränkt und im Stadium IV der extremsten Form der Erkrankung beträgt das Streckdefizit mehr als 135 Grad. 

Das Fortschreiten der Erkrankung kann durch Massagen oder Krankengymnastik nicht ausreichend aufgehalten werden. Die Erkrankung verläuft in der Regel in Schüben und es ist individuell überhaupt nicht vorhersagbar, wann und ob und wie oft die Erkrankung fortschreitet. Es ist durchaus möglich, dass die Erkrankung über einen längeren Zeitraum stagniert und wenn die Situation nicht als störend empfunden wird, auch keine operative Intervention notwendig ist. 
In der Regel ergibt sich die Indikation zur operativen Therapie dann, wenn ein Streckverlust eines oder mehrerer Fingergelenke mehr als 30 Grad beträgt und dies dann auch vom Patienten als funktionell beeinträchtigend empfunden wird. Ebenso besteht diese Indikation, wenn starke Schmerzen eintreten oder aber ausgeprägte Hauteinziehungen bereits vorliegen, die eine entsprechende Pflege nicht mehr ermöglichen. 

Bei der Operation wird das erkrankte Gewebe sorgfältig von den darunter liegenden Nerven, Gefäßbündeln und Sehnen getrennt. Dabei ist es wichtig, dass möglichst das gesamte betroffene Gewebe entfernt wird, um ein erneutes Auftreten der Erkrankung zu verhindern. Die Fäden werden nach 12 bis 14 Tagen entfernt. 

Eine sogenannte frühfunktionelle Übungsbehandlung ist möglich und auch wichtig, um nicht wieder in das vorbestehende Streckdefizit zurückzufallen. Die krankengymnastische Übungsbehandlung sollte somit unmittelbar nach der Operation eingeleitet werden. 

Skidaumen

Beim sogenannten Skidaumen handelt es sich um eine Bandzerreißung des ellenseitigen Seitenbands am Daumengrundgelenk. Diese Bandverletzung im Bereich der Hand kommt sehr häufig vor. Sie entsteht durch eine vermehrte Druck- oder Zugbelastung des ellenseitigen Seitenbands auf Höhe des Daumengrundgelenks. Klassischerweise geschieht das z. B. beim Hängenbleiben des Daumens bei einem Sturz beim Skifahren, wodurch die Erkrankung auch ihren Namen erhalten hat.
Bei der klinischen Untersuchung findet sich ein entsprechender Druckschmerz über dem Daumengrundgelenk ellenseitig. Bei der dynamischen Untersuchung unter einem Röntgengerät lässt sich im Vergleich zur Gegenseite eine vermehrte Aufklappbarkeit in diesem Areal verzeichnen. Sollte die Aufklappbarkeit im Vergleich zur Gegenseite unter 20 Grad betragen, kann eine konservative Therapie erwogen werden und das Daumengrundgelenk muss für etwa 3 Wochen ruhiggestellt werden. Hierdurch kommt es zu einer Vernarbungssituation im Bereich des Bands und die Stabilität kann wiederhergestellt werden. 

Bei einer Aufklappbarkeit von mehr als 20 Grad und auch bei knöchernem Ausrissen der Bandstrukturen in diesem Areal muss eine operative Therapie erfolgen. Es wird ein kleiner Schnitt über dem Daumengrundgelenk gesetzt und das Band entsprechend genäht oder knöchern refixiert mit einem sogenannten Fadenanker. Hiermit kann dann dauerhaft die Stabilität wiederhergestellt werden. 

Wird eine Operation bei einer starken Aufklappbarkeit nicht durchgeführt, droht ein vorzeitiger Gelenkverschleiß und es wird eine funktionell störende Instabilität im Bereich des Daumens verbleiben und dies mit einer verminderten Greifkraft dauerhaft im Bereich der Hand einhergehen. 

Sollte eine solche Verletzung übersehen werden, kann auch nach langer Zeit noch eine Rekonstruktion des Kapselbandapparats in diesem Bereich erfolgen. Dies ist jedoch aufwendiger und ggf. muss Sehnenersatzmaterial aus anderen Körperregionen entnommen werden, um dauerhaft eine stabile Situation im Bereich des Daumens und dementsprechend der Hand zu erzielen. 

Tendovaginitis stenosans de Quervain

Bei der sogenannten Tendovaginitis stenosans de Quervain handelt es sich um eine entzündlcihe Veränderung von der Sehnenscheide des ersten Strecksehnenfachs, durch das zwei Sehnen des Daumens verlaufen. Es kommt dann zu einer entsprechenden Einengung der Sehnen in ihrem Sehnenfach. Ursache ist häufig eine Überlastung dieser Sehnen durch Bewegung des Daumens von der Handfläche weg. Die Tendovaginitis geht dann mit starken Schmerzen im Bereich des daumenseitigen Handgelenkes einher. Oftmals kommt es auch zu einer Überwärmung und leichten Rötung in dieser Region. 
Bei der chronischen Form, also der Form, die schon mehrere Monate besteht, macht sich das Ganze durchaus auch mal durch eine knotige Verdickung der betroffenen Sehne bemerkbar. Wird der Patient aufgefordert, den Daumen in die Hohlhand einzuschlagen und eine Faust mit zusätzlicher passiver Bewegung im Handgelenk in Richtung des kleinen Fingers zu machen, werden die Schmerzen zusätzlich provoziert. 
Eine konservative Therapie mit initialer Ruhigstellung im Unterarmgips und antientzündlichen Medikamenten sollte initial eingeleitet werden. Oftmals kann durch diese konservative Therapie eine Besserung der Beschwerdesymptomatik erzielt werden und die Beschwerden können auch ganz zurückgehen. 
Falls durch die konservativen Therapiemaßnahmen keine Besserung der Beschwerdesymptomatik zu erzielen ist, sollte eine operative Therapie erfolgen. Hierbei wird über einen kurzen Hautschnitt auf Höhe des ersten Strecksehnenfachs dieses eröffnet und längsförmig gespalten. Das entzündlich veränderte Gewebe wird entfernt. Nachfolgend können die Daumensehnen wieder frei gleiten und die Beschwerden verschwinden. 

Direkt nach der Operation ist die Bewegung des Daumens und aller anderen Finger uneingeschränkt möglich und sollte auch konsequent durchgeführt werden, damit es nicht zu einem neuerlichen Verkleben der Sehnen kommt. 

Die Operation ist ambulant durchführbar und sehr erfolgreich. Sie sollte bei entsprechender Beschwerdesymptomatik deshalb durchgeführt werden. 

Arthroskopie des Handgelenks

Die Arthroskopie des Handgelenkes hat mittlerweile einen festen Stellenwert im Spektrum der handchirurgischen Diagnostik und Therapie. Bei der Arthroskopie des Handgelenks handelt es sich um eine sogenannte Gelenkspiegelung. Dabei wird über einen etwa 0,5 Zentimeter kurzen Schnitt wird eine kleine Kamera in das zu untersuchende Gelenk eingeführt und die Situation im Gelenk beurteilt. Über einen weiteren kleinen Zugang können dann kleine Instrumente in das Handgelenk eingebracht werden und bei entsprechenden Strukturveränderungen dort operativ Korrekturen durchgeführt werden. 

Im Handgelenksbereich bietet keine andere bildgebende oder chirurgische Methode ein genaueres Bild von der Situation im Gelenk ab. Die Handgelenksarthroskopie ist daher insbesondere bei unklaren Schmerzen im Handgelenksbereich von großer Bedeutung. Der Knorpelstatus kann adäquat bewertet werden, gleiches gilt für Bandinstabilitäten. Schleimhautveränderungen können diagnostiziert werden und durch die Entnahme von Proben können feingewebliche Untersuchungen durchgeführt werden. Auch können Verletzungen an der Aufhängung des Handgelenks an der Elle, dem sogenannten Discus triangularis, arthroskopisch diagnostiziert und direkt operativ behandelt werden. 

Die Handgelenksarthroskopie führen wir in unserer Abteilung in Vollnarkose und Rückenlagerung des Patienten durch. Ein spezieller Bügel hängt die Hand und den Unterarm hierbei flexibel auf. Mit zusätzlichen Gewichten kann dann der Gelenkraum etwas gedehnt und erweitert werden, sodass mit dem Arthroskop eine gute Sicht im Gelenk besteht. Der unklare Handgelenksschmerz ist eine klassische Indikation zur Gelenkspiegelung. Häufig finden sich hierbei Schleimhautfalten oder lokale Entzündungen der Schleimhaut, die mittels sogenannter Synovektomie gut behandelt werden können. Einen wesentlichen Beitrag zur Entscheidungsfindung, wie weiter operativ vorgegangen wird, findet sich insbesondere bei Instabilitäten der Handwurzel und bei der Arthrose. 

Bei den arthroskopischen Operationen können die resezierenden und rekonstruierenden Methoden unterschieden werden. Zu den resezierenden Methoden gehören die sog. Synovektomie, bei der chronisch entzündlich veränderte Schleimhaut entfernt wird, die sogenannten Arthrolysen, bei denen das Gelenk wieder gängig gemacht wird und Knorpelglättungen sowie gelenkreinigende Verfahren. Diese Verfahren finden insbesondere bei arthrotisch vorgeschädigten Gelenken Anwendung. 

Eine typische rekonstruierende arthroskopische Operation am Handgelenk ist die Naht oder Refixation des sog. TFCC-Komplexes. Auch kann vor einer anstehenden gelenkversteifenden Operation das Ausmaß der Arthrose durch die Handgelenksspiegelung besser und genauer beurteilt werden, sodass oftmals keine vollständige Versteifung des Gelenks notwendig ist und durch Teilversteifungen die Problematik unter Kontrolle gebracht werden kann mit dem Vorteil, dass eine Restbeweglichkeit im Handgelenk verbleibt. 

Gern beantworten wir Ihnen in der handchirurgischen Sprechstunde Ihre persönlichen Fragen zu unseren diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten im Bereich der Handchirurgie.

Arthrose der Hand- und Fingergelenke

Wenn die Finger- oder Handgelenke schmerzen oder wenn sich an den Fingergelenken kleine Knoten bilden, kann eine Arthrose die Ursache sein. Bei einer Arthrose der Hand- und Fingergelenke kommt es dort zu einem schrittweisen Gelenkverschleiß. Ausgangspunkt für den Verschleiß ist ein Defekt im schützenden Knorpel des Gelenks, der dann zu Gelenkschmerzen, Schwellungen, Funktionseinschränkung und der Zerstörung der Gelenkkontur führen kann. 

Eine Arthrose im Bereich der Finger kann aber auch nahezu schmerzfrei und ohne ernsthafte Bewegungsbeeinträchtigung verlaufen. 

Unterschieden werden zwei Formen der Arthrose:  zum einen die primäre Arthrose, deren Ursache nicht bekannt ist, und zum anderen die sekundäre Arthrose, die durch Verletzungen oder Krankheiten wie beispielsweise Gicht, rheumatoide Arthritis oder Osteoporose entsteht. Eine ständige Überbelastung von Gelenken kann eine Arthrose fördern, aber auch ein Bewegungsmangel kann zu Arthrose führen, da der Gelenkknorpel über die Gelenkflüssigkeit ernährt wird und diese Gelenkflüssigkeit sich nur im Rahmen von Bewegung regenerieren kann. 

Die Arthrose an den Fingergelenken kommt bei Frauen in und nach den Wechseljahren bis zu zehn Mal häufiger vor als bei Männern. Möglicherweise spielen hier Veränderungen im Hormonhaushalt eine entscheidende Rolle. 

Aber auch eine erbliche Veranlagung scheint einen erheblichen Einfluss auf das Erkrankungsrisiko zu haben. Alle Gelenke im Bereich der Hand können betroffen sein. Eine Arthrose entwickelt sich in der Regel allmählich, oft zeigt sie anfangs keine Symptome und bleibt lange unbemerkt. Röntgenbilder können das Ausmaß der Gelenkveränderungen zeigen, sie lassen aber nicht immer einen Rückschluss zu, welche Beschwerden mit diesen Veränderungen verbunden sind. So können geringe röntgenologische Veränderungen bereits starke Schmerzen verursachen, das Ganze kann aber auch durchaus umgekehrt sein. 

Bei einer etablierten Arthrose fühlen sich die Finger oder das Handgelenk steif an, es ist eine Neigung zu Schwellungen zu verzeichnen. Eine Faust zu bilden und das Strecken der Finger fällt schwer. Oftmals schmerzen die Finger bei Belastung, bei einem ausgeprägten Zustand dann aber auch später in Ruhe. Die allgemeine Beweglichkeit nimmt ab und es können Überwärmungen auftreten. Im weiteren Verlauf können sich auch sogenannte Zysten ausbilden, aus denen sich dann gallertartige Flüssigkeit entleeren kann. Im weiteren Verlauf der Erkrankungen können starke knöcherne Verdickungen der Gelenke auftreten und Achsabweichungen eintreten oder aber die Gelenke sogar versteifen. 

Ziel der Arthrosebehandlung ist es, Schmerzen zu lindern, die Beweglichkeit zu verbessern und den weiteren Gelenkverschleiß aufzuhalten. Eine Operation soll solange wie eben möglich hinausgezögert werden. Da die Ursachen einer Hand- und Fingergelenksarthrose oftmals nicht bekannt sind, können diese Ursachen auch nicht beseitigt werden. Die Symptome lassen sich jedoch insgesamt gut bekämpfen. 

Allgemein soll alles vermieden werden, was die Gelenke zusätzlich schädigt. Hierzu zählen Überanstrengung und Fehlbelastung im Alltagsleben, Beruf und Sport. Es gibt etliche einfache Hilfsmittel, z. B. Griffverstärkungen von Stiften oder Besteck, die die Fingergelenke schonen können. Auch können Schienen bei z. B. einer Arthrose des Daumensattelgelenkes Schmerzen reduzieren. Bei akuten Schmerzen können schmerzlindernde und entzündungshemmende Medikamente sinnvoll sein, z. B. die sogenannten nicht-steroidalen Antirheumatika. Der Nutzen der Verabreichung sogenannter knorpelprotektiver Medikamente direkt in das betroffene Gelenk hinein ist wissenschaftlich nicht nachgewiesen. In fortgeschrittenen Fällen kann durch Kortisoninjektionen manchmal der akute Entzündungsschub für einige Zeit gelindert werden. Gleiches gilt für die sogenannte Radiosynoviorthese, bei der ein radioaktives Medikament in das Gelenk hineingespritzt wird und die Gelenkschleimhaut von innen quasi verbrennt und dadurch keine Gelenkflüssigkeit mehr produziert wird. Dies führt oftmals zu einer Linderung der Beschwerden für einige Monate. Diese kehren dann jedoch zurück. 

Sind die konservativen Therapiemaßnahmen ausgereizt, sollte eine operative Intervention in Erwägung gezogen werden. Im Bereich der Fingergelenke favorisieren Handchirurgen an den Endgelenken die Versteifung dieser Gelenke in  Beugestellung (5 bis 10 Grad). Danach bestehen keine Beschwerden mehr. Oftmals ist die Beweglichkeit in diesen Gelenken vor der Operation schon derart eingeschränkt, dass der Patient selbst die Einsteifung überhaupt nicht mehr als funktionell störend empfindet. Im Bereich der Fingermittelgelenke muss schwer arbeitenden Patienten auch die Versteifung des Mittelgelenkes empfohlen werden, wobei hier eine Beugestellung im Winkel von 30 bis 40 Grad sich als funktionell wertvoll herausgestellt hat. Für Patienten mit einem niedrigen körperlichen Anspruchsprofil gibt es auch die Möglichkeit, eine Fingergelenkprothese zu implantieren, die weiter die Möglichkeit einer Beweglichkeit im Bereich des Fingermittelgelenkes aufrechterhält. Im Bereich der Fingergrundgelenke sollte eine Versteifung möglichst vermieden werden. Glücklicherweise tritt hier der Verschleiß seltener auf. Möglicherweise ist hier auch eine Prothesenimplantation möglich, die der Versteifung vorgezogen werden sollte. 

Tritt die Arthrose im Bereich des Handgelenkes auf, gibt es verschiedene teilversteifende Maßnahmen, die gute funktionelle Ergebnisse erzielen. Nur in extrem fortgeschrittenen Stadien ist es erforderlich, das Handgelenk total zu versteifen oder durch eine Endoprothese zu ersetzen. 

Wir führen diese Operationen regelhaft in unserer Abteilung für Handchirurgie durch und beraten Sie gern.