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2. Mai: Welt-Asthma-Tag 2023

28.04.2023

Geschätzt sind acht bis zehn Millionen Deutsche betroffen. Schwere Asthmaanfälle können lebensbedrohlich sein, deshalb ist eine gezielte Asthmatherapie und stabil gute Einstellung der Erkrankung wichtig.

Am 2. Mai 2023 ist der Welt-Asthma-Tag. Organisiert wird dieser von der internationalen Organisation GINA (Global Initiative for Asthma) mit dem Ziel, mehr Aufmerksamkeit für chronisch-entzündliche Atemwegserkrankungen zu schaffen. Asthma ist heute in der Regel gut behandel- und kontrollierbar. Die Abteilung Pneumologie der GFO Kliniken Bonn unter der Leitung von Dr. Wolfgang Schulte unterstützt diese Aufklärungskampagne aktiv. Dr. Schulte beantwortet wichtige Fragen zu Therapiemöglichkeiten, spezieller Ernährung und Heilungschancen.

Was ist ein Asthma bronchiale?
Dr. Wolfgang Schulte: „Asthma ist eine Erkrankung mit anfallsartiger Luftnot durch eine Verengung der Bronchien, begleitet durch mehr Sekret und Husten. Zwischen den Anfällen sind die Betroffenen beschwerdefrei. Bei den meisten Betroffenen liegt eine genetische Veranlagung für Asthma oder Allergien vor.“

Gibt es verschiedene Formen?
Dr. Wolfgang Schulte: „Asthma ist nur ein Oberbegriff. Es gibt sehr unterschiedliche Formen und Trigger der Erkrankung, auch kann Asthma nur ein Teil eines größeren Syndroms sein oder von Erkrankungen im Bereich der oberen Atemwege negativ beeinflusst werden. Daher sollte bei unzufriedener Einstellung auch ein Fachmann aufgesucht werden, um eine erweiterte Diagnostik einzuleiten und die Diagnose zu überprüfen. Aber auch nicht erkannte Allergiequellen in privaten wie beruflichen Umfeld gilt es zu erkennen.“

Welche Möglichkeiten der Therapie bestehen bei Asthma?
Dr. Wolfgang Schulte: „Die Mehrzahl der Patienten ist über die verfügbaren Inhaler mit bis zu 24Std. Wirkung gut einstellbar. Sie enthalten ein inhalatives Steroid ohne systemische Nebenwirkungen plus 1–2 Medikamente zur Bronchialerweiterung. Allergiker benötigen zeitweise noch Medikamente zur Unterdrückung der Reaktionen z. B. auf den aktuellen Pollenflug wie Antihistaminika, Montelukast etc. Hier können zusätzlich Veränderungen im Umfeld die Allergene und damit die Symptome und Asthma-Aktivität stark reduzieren. Nur ein sehr kleiner Teil von ca. 3 % der Betroffenen lässt sich mit dieser Therapie nicht ausreichend gut einstellen, dies trotz guter Mitarbeit und regelrechter Handhabung der Inhaler. Für diese Patienten stehen aber noch verschiedene Spezialmedikamente, sogenannte Biologica zur Verfügung (mit s.c.-Spritzen als Selbstmedikation alle 2 Wochen). Kortison als Tablette oder Infusion sollte nur noch über kurze Zeit bei schweren Asthma-Anfällen, aber nicht mehr dauerhaft zur Anwendung kommen.“

Haben die Medikamente starke Nebenwirkungen?
Dr. Wolfgang Schulte: „Nein, alle Medikamente gelten bei richtiger Anwendung und Dosis als nebenwirkungsarm und sehr gut verträglich.“

Kann ich Asthma durch eine spezielle Ernährung beeinflussen?
Dr. Wolfgang Schulte: „Bei allergischem Asthma bestehen oft sogenannte Kreuzreaktion, d. h. ein Patient mit Allergien auf Hasel- oder Birkenpollen reagiert z. B. auch auf Äpfel, Kernobst, Tomate, Paprika, Gewürze etc. im rohen Zustand mit Jucken, Bläschen im Mund bis zu Luftnot oder Bauchschmerzen. Diese Lebensmittel müssen dann gemieden werden oder können nur nach Kochen oder Backen gegessen werden. Spezifische Diäten mit grundlegendem günstigen Einfluss auf die Erkrankung wie bei Rheuma sind für das Asthma im Erwachsenenalter nicht bekannt. Bei Kindern gelingt es aber über Ernährung und Keimkontakte primär im ersten Lebensjahr die Entwicklung von Allergien und in Folge dann auch von allergischem Asthma und Heuschnupfen deutlich zu verringern.“

Kann es nicht doch COPD sein?
Dr. Wolfgang Schulte: „Dies ist eine häufige Frage im höheren Erwachsenenalter. Menschen über 50 Jahre mit langer Rauchergeschichte zeigen oft erst Asthma ähnliche Symptome, landen dann aber im typischen Befund- und Symptomkomplex von COPD-Patienten. Dennoch gibt es auch Asthma-Neuerkrankungen im höheren Alter, z. B. ausgelöst über Schimmel in der Wohnung.“

Ist Asthma heilbar?
Dr. Wolfgang Schulte: „Die Veranlagung zum Asthma gilt als nicht heilbar. Dennoch: nur die Hälfte der Asthma-Kinder hat auch Beschwerden als Erwachsener und auch als Erwachsener kann sich die Erkrankung im Verlauf noch mal deutlich abschwächen. Bestimmten Gruppen wie Tierpfleger oder beim Bäcker-Asthma mit Allergien auf Mehle oder Enzyme gelingt mit einem Berufswechsel meist eine komplette Rückbildung, auch ohne weitere Therapie.“

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