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Lachen hilft heilen: Auf den Kinderstationen der GFO Kliniken Bonn finden regelmäßige „Clown-Visiten“ der Stiftung HUMOR HILFT HEILEN statt

11.07.2023

Wenn Brezel und Jolla mit ihrer roten Nase, dem kleinen Köfferchen und der Ukulele in der Hand an der Zimmertür stehen, erwartet die kleinen Patient:innen eine Pause vom Krankenhaus-Alltag. Einmal in der Woche, immer dienstags, besuchen sie im Duo die Kinder und Jugendlichen in der Kinderklinik des St. Marien Hospitals und schenken, bunt verkleidet und mit roter Clownsnase, Freude und Ablenkung. Mit ihren kreativen und musikalischen „Superkräften“ bringen sie positive Energie ins Krankenhaus. Hier sind Improvisationsfähigkeit und eine große Portion Einfühlungsvermögen gefragt. Sie müssen spontan wissen, ob gerade Zauberei und Quatsch oder ein leiser, sensibler Humor gefragt ist.

Jolla und Brezel heißen in Wirklichkeit Bernadette Kalus und Henriette Hansen. Die Zwei gehören zu den 35 Klinikclowns der bundesweit agierenden Stiftung HUMOR HILFT HEILEN (HHH), die 2008 von dem Arzt, Wissenschaftsjournalist und Bestsellerautor Dr. med. Eckart von Hirschhausen gegründet wurde. Die Angebote der Klinikclowns wirken direkt und spezifisch: von der Begleitung von Säuglingen und deren Eltern zum OP bis hin zu wissenschaftlich begleiteten Visiten der Humorprofis auf einer Palliativstation.

Heute besuchen Jolla und Brezel die Kinderstation St. Martin. „Bevor wir starten, gehen wir zum Pflegepersonal und lassen uns eine Übergabe geben, also Informationen dazu, was uns erwartet. Das Alter spielt dabei eine Rolle und ob es Besonderheiten es gibt. Es ist wichtig zu wissen, worauf wir uns einstellen müssen. Dann verwandeln wir uns in unsere Clownsfigur mit Schminke, Kostüm und unseren Utensilien und bereiten uns auf unseren Auftritt vor“, so Bernadette Kalus. Die Heil- und Theaterpädagogin ist bereits seit mehr als 20 Jahren als Klinikclownin im Einsatz und versucht mit viel Fantasie und Improvisation, Momente der Ablenkung zu bringen. „Jeder Tag als Jolla ist einzigartig. Wie eine Premiere und Dernière zugleich. Mit Zuwendung und Spaß bringt Jolla jedes Mal eine andere Stimmung und Energie in den Raum, an die wir andocken können“.

Die kleine Marie strahlt über beide Ohren, als sie die Beiden sieht. Die Sechsjährige kennt die Klinikclowns bereits aus vergangenen Aufenthalten und hat keinerlei Scheu, als die Clowninnen in ihr Zimmer kommen. Marie liebt Glitzer und Meerjungfrauen. Jolla und Brezel tauchen mit ihr in eine zauberhafte Unterwasserwelt ein. Mutter Sabrina Schmidt darf mitmachen und gemeinsam holen sie Luft und schwimmen in die Tiefen des Ozeans. Wer schafft es, die Luft am längsten anzuhalten? Marie gluckst vor Freude. „Die sind immer so lustig. Die Taschenflöhe aus dem Koffer mag ich am meisten“, so das Vorschulkind. Marie´s Mutter ist dankbar für die unbeschwerte Pause: „Das ist so eine schöne Aktion. Marie freut sich immer, wenn sie die Klinikclowns entdeckt. Der Aufenthalt im Krankenhaus zieht sich manchmal ganz schön. Daher ist eine solche Überraschung eine tolle Abwechslung“.

Jolla und Brezel verabschieden sich von Marie. Die kleine Patientin, die später einmal Kinderkrankenschwester werden möchte, winkt den Beiden fröhlich hinterher.

Jolla und Brezel gehen weiter. Auf dem Flur treffen sie immer wieder auf andere kleine Patient:innen, Eltern und auf das Pflegepersonal der Kinderstationen. Auch dieses wird in das (Schau)Spiel eingebunden. „Pflege stärken“ – so heißt ein Workshop, den HUMOR HILFT HEILEN speziell für Pflegekräfte in den Themen Stressreduktion, Perspektivwechsel und Achtsamkeit anbietet. Die Stiftung hat sich zum Ziel gesetzt, die heilsame Stimmung in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen zu fördern und damit der Abwanderung des Fachpersonals bereits in der Ausbildung entgegenzuwirken. Insgesamt konnten bisher in über 1.300 Humor-Workshops mehr als 18.000 Pflegekräfte erreicht und über 2.500 Pflegeschüler psychologisch gestärkt werden.

Die beiden Clowninnen gehen zum nächsten Zimmer. Die Tür steht offen. Zwei Jungen sitzen auf ihren Klinikbetten – der eine Ältere vertieft ins Smartphone, der andere in Brettspiele, die er mit seinem Vater spielt. Jolla und Brezel treten zaghaft und feinfühlig in Kontakt mit den beiden und merken, dass die Wahrnehmung im Raum nicht richtig ankommen mag. „Wir platzen nicht einfach rein und missachten Grenzen. Es soll ja ein gemeinsames Zusammenkommen sein und so eine Verbindung entstehen.  Bleibt man vielleicht nur in der Tür oder kann man gleich einmal durchlaufen? Wir schöpfen da aus unserer Erfahrung und trainieren das auch“, so Henriette „Brezel“ Hansen. Sie ist staatlich anerkannte Clown-Spielerin und seit etwa zwei Jahren als „Brezel“ im St. Marien Hospital.

Alina sieht Jolla und Brezel schon vom Flur aus. Die Zehnjährige kommt gerade mit ihrer Mutter Jennifer von einer Untersuchung in ihr Zimmer zurück. Anfangs noch etwas schüchtern, beobachtet Alina die beiden aufmerksam. Dann lässt sie sich in den Bann von Brezel´s Puste-Trick ziehen, der ihr ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Gleiches  geschieht mit Mama Jennifer: „Was ist denn da hinter deinem Ohr? Eine rote Clown-Nase!“ scherzt

Brezel und Alina beobachtet fröhlich Mama´s neue Nase. Eine wohltuende Begegnung, deren Leichtigkeit Tochter und Mutter entlasten.

Finanziert werden die professionellen Auftritte über den Verein zur Förderung der GFO Kliniken Bonn, Betriebsstätte St. Marien Hospital, der GFO Kliniken Bonn und aus Mitteln der Stiftung HUMOR HILFT HEILEN. Doch ihr Engagement zu finanzieren, wird immer schwieriger. Denn die Finanzierung ihrer Arbeit erfordert unermüdliches Spenden-Engagement. Um daher den Einsatz der Klinikclowns langfristig zu sichern, sind Sponsoren herzlich willkommen zu unterstützen (GFO Kliniken Bonn: Cura Krankenhaus Bad Honnef / St. Marienhospital / St. Josefhospital Beuel: Förderverein des St. Marien Hospitals und des Cura Krankenhaus (gfo-online.de).

„Schon seit 2015 besuchen die Klinikclowns meiner Stiftung kleine Patient:innen im St. Marien Hospital Bonn. Das waren bis heute rund 450 Begegnungen auf Augenhöhe – mit Augenzwinkern“, freut sich Dr. Eckart von Hirschhausen, der im Jahr 2008 die Stiftung HUMOR HILFT HEILEN (HHH) gegründet hat mit dem Ziel mehr Humor ins Gesundheitswesen zu bringen. „Als wir vor zehn Jahren auch mit den Humorworkshops für Pflegeteams gestartet sind, war das St. Marien Hospital Bonn der erste Ort, an dem wir Pflegekräfte im Hinblick auf Achtsamkeit, Resilienz und Selbstfürsorge geschult haben.“ Die Wirkung von Humor belegt auch die Forschung.

Zum Hintergrund:

Klinikclowns  gibt es im St. Marien Hospital bereits seit 2003. Zunächst traten hier Künstler der Kölner Klinikclowns e. V. auf. Seit 2015 besuchen Clowns der Stiftung Humor Hilft Heilen  (https://www.humorhilftheilen.de) die Kinderstationen im St. Marien Hospital einmal pro Woche für jeweils drei Stunden. Während der Corona-Pandemie kamen die Clowns „online“ im Rahmen der virtuellen Visiten einmal pro Woche auf Station.

 

 

 

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